Im Sommer ist es für Hobbygärtner und ambitionierte Köche ein Leichtes, frische Küchenkräuter zu ziehen. Aber wie sieht es im Winter aus? Gerade in dieser Jahreszeit kann der Körper die wertvollen Nährstoffe aus Kräutern gut gebrauchen, um Kälte und Dunkelheit zu trotzen. Wir zeigen, wie es geht.
Küchenkräuter sind während des Winters oft entweder zurückgeschnitten oder eingefroren. Doch auch zur kalten Jahreszeit lassen sich Kräuter ziehen, wenn die Bedingungen stimmen. Hier sind einige Tipps, die zeigen, wie es glückt.
Timing beim Aussäen
Zuerst eine gute Nachricht: In den eigenen vier Wänden können Kräuter ganzjährig ausgesät und gezogen werden. Draußen ist es dafür im Winter natürlich zu kalt. Es sollte lediglich die entsprechende Zeitspanne bis zur Wunsch-Erntezeit einkalkuliert werden. Hierfür hält man sich am besten an die Packungsanleitung, in der steht, wie lange die Pflanze vom Samenkorn bis zum erntefähigen Küchenkraut benötigt. Auch ist es zum Teil ein zeitliches Problem, in den kargen Wintermonaten im Fachhandel an das gewünschte Saatgut zu kommen. Sich dieses bereits in den Vormonaten zu organisieren, ist deshalb schlau. Auch im Internet kann man unter Umständen noch fündig werden, z. B. bei bio-saatgut.de.
Standort ist nicht gleich Standort
Kräuter platziert man am besten in der Nähe eines Fensters, wo sie täglich mindestens sechs Stunden Licht bekommen. Ein Südfenster ist hier vorzuziehen, damit die Pflanzen besser gedeihen
und ihr volles Aroma entwickeln. Dies gilt besonders für die Sonnenanbeter unter den Küchenkräutern, wie Oregano, Lavendel, Thymian und Salbei. Generell ist es vorteilhaft, wenn die Pflanzen keiner zu starken Heizungsluft ausgesetzt sind, was bei den häufig unter den Fenstern befindlichen Heizungen die Gefahr ist.
Die richtige Behandlung von Saatgut
Bei der Bepflanzung wird das Saatgut in mit Blumenerde befüllte Töpfe oder andere geeignete Gefäße eingegeben. Dabei ist auf die Verpackungsanleitung zu achten, auf der die Saattiefe und benötigte Saatmenge beschrieben sind. Generell kann man den Tipp geben, das Saatgut nicht zu eng in die Erde zu drücken, damit sich dieses optimal ausbreiten kann. Nach dem Aussäen wird die Erde dann befeuchtet. Diese sollte nicht zu nass gemacht werden, da Kräuter keine Staunässe vertragen. Um die gedeihenden Pflanzen hingegen vor dem Austrocknen zu bewahren, empfiehlt sich die Verwendung von Tontöpfen. Eine Klarsichtfolie kann in den ersten Tagen nach der Bepflanzung über den Topf gespannt werden.
Geeignete Kräutersorten für die Aufzucht zu Hause
Für die meisten Kräuter ist es kein Problem, zu Hause aufgezogen zu werden. Jedoch ist zu beachten, dass manche von ihnen einen starken Geruch verbreiten. Wen dies stört, der sollte die entsprechende Sorte nicht daheim anpflanzen. Geruchsverbreiter wie Koriander oder Wermut können dann ab dem Frühling nach draußen ausweichen. Weitere geeignete Kräuter für den Anbau zu Hause sind Bohnenkraut, Basilikum, Lavendel, Estragon, Oregano, Minze, Salbei, Rosmarin, Schnittlauch, Zitronenmelisse sowie Thymian.
Noch ein paar Pflegetipps
Durch regelmäßige Rückschnitte verhindert man, dass die Kräuter zu hoch und zu dicht wuchern. Hat das Küchenkraut stark gewuchert, wird es entsprechend stärker wieder zurückgeschnitten. Des Weiteren sollten die Kräutertöpfe einmal täglich gedreht werden, damit die Pflanzen von allen Seiten genügend Licht bekommen und nicht nur zu einer Seite wachsen. So erhält man auch im Winter frische, leckere Kräuter, die nicht nur dem Geschmack des Essens zuträglich sind, sondern auch dem eigenen Wohlbefinden.